Online Texte schreiben
Kennen Sie die Unterschiede von Online und Offline Texten?
Es gibt tatsächlich Unterschiede beim Erstellen von Texten für Webseiten im Vergleich zu Flyern und Broschüren.
Ein wesentlicher Unterschied ist, dass uns Print-Inhalte in vielen Fällen auch dann erreichen, wenn wir gar nicht aktiv danach gesucht haben. Flyer in Restaurants, Plakate an der Straße … Im Internet hingegen landen User in der Regel auf Webseiten, nach denen sie aktiv gesucht haben — und zwar indem sie bestimmte Suchwörter in google eingegeben haben:
die Keywords.
Die Sache mit den Keywords
Sie sollten sich bereits vor der Erstellung Ihrer Texte überlegen, welche Keywords Ihre einzelnen Seiten am Besten beschreiben. Worum geht es auf dieser Seite? Welches Wort würde jemand bei google eingeben, der speziell nach Ihnen und Ihrer Leistung sucht. Diese Keywords sollten dann im eigenen Text vorkommen. Aber bitte übertreiben Sie es nicht. Google straft mittlerweile ab, wenn Keywords „planlos“ und zu häufig im Text verstreut werden.
Ein Keyword bezeichnet demnach einen bestimmten Begriff, also ein Wort oder auch eine Wortfolge (long tail keywords), die in einem im Internet gespeicherten Text vorkommt und dort als Schlagwort genutzt wird. Auf der anderen Seite versteht man unter Keyword aber auch den Suchbegriff, den ein Internet-Nutzer in das dafür vorgesehene Feld einer Suchmaschine eingibt.
Wie findet und verwendet man Keywords richtig?
Bei der Verwendung von Keywords sollte primär darauf geachtet werden, dass diese nicht zu allgemein gehalten sind, sondern konkret beschreiben, wonach gesucht und was gefunden werden soll. Andererseits ist es wichtig, die Keywords nicht zu speziell zu wählen, um nicht bereits im Voraus potenzielle Ergebnisse oder Interessenten auszuschließen. Im Artikel “Long Tail Keywords” gehen wir hier noch einmal etwas konkreter darauf ein.
Beispiel: Ein Hairstylist in Darmstadt, spezialisiert auf lange Haare sollte sich überlegen, wonach der User wirklich sucht. Wird der User als Keyword nach Hairstylist oder Friseur suchen? Und wird jemand, der in Hamburg wohnt, einen Friseur in Darmstadt besuchen wollen, um sich dort die Haare schneiden zu lassen? Eine Möglichkeit wäre eine Keyword-Kombination aus „Langhaar Friseur Darmstadt“ zu wählen. Damit wäre die Spezialisierung und die Region bereits mit berücksichtigt.
Content Creation — Aktuelle Inhalte
Für das Web gelten hinsichtlich aktueller Inhalte noch einmal „verschärftere“ Gesetze als bspw. bei gedruckten Broschüren. Hier geht alles schneller und v.a. hier erwartet der Besucher Aktualität. Neue Inhalte vermitteln dem Besucher, dass sich Ihre Seite weiter entwickelt und neue interessante Themen enthält.
Likes und shares auf den Social Media Online Plattformen gibt es in der Regel ebenfalls nur für interessante und aktuelle Inhalte. Ausserdem ist neuer Content ein wichtiges Ranking Kriterium für Google. Aus den genannten Gründen wird deshalb der Blog sehr geschätzt, denn hier lassen sich News und Trends gut erfassen. Auch hierzu gibt es einen weiterführenden Artikel “6 gute Gründe für einen Blog”.
Im Gegensatz zu Printmedien, erlauben es die digitalen Inhalte, dass sie kommentiert oder bewertet werden können. Das gibt Ihnen schnelles Feedback Ihrer Web-Besucher und ermöglicht die direkte Ansprache und Kommunikation mit Kunden / Interessenten.
T.L.D.R. — Too long didn’t read
T.L.D.R. ist ein neu geprägter Begriff, wenn es um das Verhalten von Web-Usern geht. Tatsächlich ist die Aufmerksamkeit der Webleser wesentlich geringer als beim Print-Leser. Aber selbst wenn der Online-Leser den Text nur „scannt“ so wird er dennoch wahr genommen. Sie sollten sich also dennoch die Mühe machen, Texte nicht nur liebevoll, fehlerfrei sondern v.a. auch interessant zu erstellen. Wenn ein Internet Nutzer auf Ihre Webseite trifft und bemerkt, dass Sie sich in der Beschreibung Ihrer Leistungen und des Unternehmens keine Mühe gegeben haben, wirkt das tendenziell eher abschreckend.
Grundsätzlich sollten Sie sich aber bei der Länge der Texte (Artikel zu bestimmten Themen) zwischen 300 und 400 Wörter bewegen. Bei Texten mit weniger Länge ist es unter anderem schwierig die Keywords mit einzuarbeiten. Die Anzahl der Worte gilt aber lediglich als Anhaltspunkt und Richtlinie.
Um es mit den Worten John Müller, Webmaster Trend-Analyst, Google Schweiz zu zitieren:
“There’s no minimum length, and there’s no minimum number of articles a day that you have to post, nor even a minimum number of pages on a website. In most cases, quality is better than quantity. Our algorithms explicitly try to find and recommend websites that provide content that’s of high quality, unique and compelling to users. Don’t fill your site with low-quality content, instead work on making sure that your site is the absolute best of its kind.”
Schnellen Überblick schaffen
Web Leser lesen anders – Online Inhalte werden nicht Wort für Wort gelesen, sondern gescannt. Im Gegensatz zum traditionellen Leser liest der Webuser vertikal — von oben nach unten; der „Print-Leser“ hingegen horizontal — von links nach rechts.
User verlieren in der Regel schon innerhalb von wenigen Sekunden Geduld und das Interesse an einem Inhalte, wenn er die gewünschten Informationen nicht findet. Ein gut gegliederter Text hilft aber, dass der Leser den Inhalt schneller erfassen und „scannen“ kann.
Absätze einfügen
Das menschliche Auge nimmt Informationen leichter auf, wenn sie in sinnvollen Gruppen zusammen gestellt werden: Absätze erleichtern das Lesen.
Die Macht der (Zwischen-) Headlines
Eine aussagefähige Headline, die im Idealfall Ihre Keywords enthält ist Pflicht bei einem guten Webtext. Die Headline sollte kurz, prägnant, interessant und den Kunden neugierig machen. Zwischen-Überschriften, knackig und prägnant formuliert, können zudem die Aufmerksamkeit des Lesers immer wieder auf den Text lenken und machen den Text übersichtlicher.
Bullet-Points
Nicht nur der Übersichtlichkeit wegen sind Bullet-Points (Aufzählungszeichen) für Webtexte gut geeignet. Sie heben bestimmte Worte, Beschreibungen oder Leistungen hervor und finden zudem beim SEO-Ranking Berücksichtigung.
Satz- und Wortbau
Schreiben Sie einfach und verständlich. Versuchen Sie folgende Tips zu beherzigen:
- einfache,leicht verständlich formulierte Sätze
- nur einen Gedanken in einen Satz packen
- lange Schachtelsätze vermeiden
- auf überflüssige Nebeninformationen verzichten, die der Leser nicht zwangsläufig braucht
- auf Emoticons verzichten; sie gehören auf Chats und u.U. noch in einen Blog
- trennen Sie Worte ab einer Länge von zwölf Zeichen (was liest sich besser? Swarowskistrassziersteine oder Swarowski-Strass-Ziersteine)
- trennen Sie Worte mit weniger als zwölf Zeichen zugunsten der Lesbarkeit (was liest sich besser? „Zwergelstern“ oder Zwerg-Elstern)?
- seien Sie vorsichtig bei der Verwendung von Superlativen („größter europäischer Einzelhänder“)
formulieren Sie positiv
Hier in der Zusammenfassung die wichtigsten Fakten für Sie:
- Bestimmen Sie Keywords für jede Seite
- Schreiben Sie Texte zu eigenständigen Themen; zwischen 300–400 Wörter
- Gliedern Sie Texte in Absätze
- Erstellen Sie prägnante Headlines
- Verfassen Sie Zwischenüberschriften
- Wählen Sie Aufzählungen für wichtige Begriffe, Leistungen o.ä.
- Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Informationen
- Fassen Sie längere Textpassagen zusammen
- Formulieren Sie einfach und positiv
- Schreiben Sie kurze Texte, Sätze und Wörter
- Vermeiden Sie Fremdwörter und Superlative